Containerreedereien führen Streikzuschläge ein
ab dem 1. Oktober
In der Container-Linienschifffahrt von und nach dem Osten der USA werden aufgrund der drohenden Streiks in den dortigen Seehäfen im nächsten Monat die ersten Sonderzuschläge angekündigt. So hat die deutsche Containerreederei Hapag-Lloyd den so genannten Work Disruption Surcharge, den WDS, ins Spiel gebracht.
Der WDS wird einen Standardsatz von $1.000 pro Teu haben und gilt für Importe in die Häfen der US-Ostküste und des Golfs von Mexiko aus allen Häfen in Nordeuropa, dem Mittelmeer, Afrika, dem Nahen Osten, dem indischen Subkontinent, Ozeanien und Lateinamerika. Hapag-Lloyd wird den neuen Aufschlag ab dem 18. Oktober erheben.
CMA CGM: höherer Tarif
Die französische Containerreederei CMA CGM nennt ihre bevorstehende Streikgebühr Local Port Charge und hat einen teureren Tarif als ihr deutscher Konkurrent für Importcontainer aus allen Destinationen zu den Häfen der US-Ostküste und der Golfküste festgelegt: 1.500 $ pro Teu.
Anders als Hapag-Lloyd hat CMA CGM auch Zuschläge für Exportcontainer angekündigt. Für normale Container und für Tankcontainer werden diese 800 $ pro TEU, 1.000 $ pro 40-Fuß und 1.266 $ pro 45-Fuß betragen. Für Kühlcontainer und anderes Spezialequipment beträgt der Exportzuschlag $1.000 pro TEU und $1.500 pro 40-Fuß-Container. Die CMA CGM-Zuschläge gelten ab dem 11. Oktober.
Unzufrieden mit den Vorschlägen
Die Logistikbranche bereitet sich auf mögliche Streiks ab dem 1. Oktober vor. Bis zu diesem Tag ist der aktuelle Hafentarifvertrag in den betreffenden Seehäfen noch in Kraft. Arbeitnehmer und Gewerkschaften sind mit den bisherigen Vorschlägen der Arbeitgeber für einen neuen Tarifvertrag und mit der Automatisierung in den Häfen unzufrieden und haben sich entschlossen, mit Streiks den Druck zu erhöhen. Das Weiße Haus hat Anfang der Woche angekündigt, dass es nicht beabsichtigt, die Streiks in den Häfen zu beenden.
Quelle: NT