Bericht: Nachhaltigkeit verdoppelt die Kosten der Containerschifffahrt
Maritime Prognose 2050
Der Containertransport wird in den kommenden Jahrzehnten durch die Dekarbonisierung der Schifffahrt doppelt so teuer werden. Zu diesem Schluss kommt die internationale Schiffsinspektionsstelle DNV auf der Grundlage ihrer soeben veröffentlichten 'Maritime forecast to 2050, a deep dive into shipping's decarbonisation journey'.
Die von DNV durchgeführten Untersuchungen ergaben vier mögliche Szenarien, denen gemeinsam ist, dass sie zu erheblichen Kostensteigerungen führen werden. Der Rechner der Klassifikationsgesellschaft kam zu einem Anstieg der Kosten für Containerschiffe von 91% auf 112%. Unsere neuesten Analysen zeigen, dass sich die Kosten für den Transport von Waren in Containern verdoppeln könnten, wenn die Schifffahrt kohlenstofffrei wird", sagte der leitende Berater Eirik Ovrum, Autor der 'Maritime Forecast to 2050'.
Letztlich müssen die steigenden Kosten des Seeverkehrs in der Kette weitergegeben werden, und auf dem Markt sind bereits Tendenzen erkennbar, diese Kosten auf die Endverbraucher abzuwälzen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Schiffseigner strategische Flottenmanagementpläne entwickeln und umsetzen. Für Massengutfrachter schätzt DNV den bevorstehenden Kostenanstieg auf 69% bis 75%, für Tanker auf 70% bis 86%.
'Fast unmöglich'
DNV ist der Ansicht, dass es noch viel zu tun gibt, um die Schifffahrt CO2-frei zu machen. Bislang wurde viel Hoffnung auf alternative, klimafreundliche Kraftstoffe gesetzt, aber deren begrenztes Angebot macht es der Agentur zufolge "fast unmöglich, dass die Schifffahrt ihren erforderlichen Beitrag" zur Erreichung der internationalen Nachhaltigkeitsziele leistet.
Laut Knut Ørbeck-Nilssen, CEO von DNV Maritime, "erleben wir derzeit eine Verlangsamung der Dekarbonisierung in der Schifffahrt", aber gleichzeitig stellt er optimistisch fest, dass "wir in eine Ära beispielloser technologischer Erforschung eintreten, die den Fortschritt vorantreiben wird".
Angesichts der Knappheit kohlenstofffreier Brennstoffe sind kluge Entscheidungen und strategische Investitionen heute entscheidend, um die Grundlage für künftige Emissionssenkungen zu schaffen. Die Priorisierung von Energieeffizienz, die Nutzung technologischer Lösungen und die Digitalisierung sind wichtige Schritte, um die zusätzliche Kostenbelastung zu reduzieren und dennoch unsere Dekarbonisierungsziele zu erreichen.
Effizient
Lösungen zur Verbesserung der Schiffseffizienz und zur Verringerung von Energieverlusten sind laut DNV "der einfachste Weg", um die Schiffsemissionen zu reduzieren. Die Agentur sieht auch großes Potenzial in der so genannten bordseitigen Kohlenstoffabscheidung (OCC), da sie es Schiffen ermöglicht, weiterhin regulären Treibstoff zu verwenden. Die dafür erforderliche Infrastruktur muss jedoch noch "erheblich" verbessert werden, so die Agentur.
Quelle: NT