Zoll testet weiter kürzere Zeit für Frachtkontrolle im Kampf gegen Ausreißer im Rotterdamer Hafen
Noch 'in diesem Jahr' will der Zoll ein zweites Pilotprojekt im Hafen von Rotterdam mit einer kürzeren Vorankündigungsfrist durchführen. Während der Testphase werden die Unternehmen 24 Stunden im Voraus darüber informiert, ob ein Container inspiziert wird, anstatt 72 Stunden. Die Anpassung soll Ausreißer fernhalten.
Regionaldirektor Peter van Buijtenen erklärt in einem Blog des Zolls, in dem die Ergebnisse eines früheren Versuchs diskutiert werden, dass der Dienst in Zukunft "strenger" bei der Abstimmung zwischen der geschätzten Ankunftszeit und der tatsächlichen Ankunft eines Containers am Terminal sein wird.
Der erste Pilot mit der 24-stündigen Ankündigungsfrist lief vom 22. April bis zum 17. Mai dieses Jahres. Dabei zeigte sich, dass die geschätzte Ankunftszeit eines Containers (die ETA) und die tatsächliche Ankunft (die ATA) immer noch weit auseinander liegen. Dies ist etwas, das der Zoll in Zukunft 'strenger' überwachen will, sagt der Regionaldirektor. In der Praxis ist die ATA oft viel später als die ETA, weil sich die Schiffe verspäten. Manchmal sogar bis zu mehreren Tagen. Es liegt also immer noch viel Zeit zwischen der Ankündigung der Inspektion und der Inspektion selbst.
Weniger Vorhersehbarkeit
Der Zoll will immer, dass Container kontrolliert werden, bevor Kriminelle oder Ausreißer an sie herankommen können, so die Regierungsbehörde. Der derzeitige Standard von 72 Stunden ist eine gute Erleichterung für die Unternehmen, aber, so der Regionaldirektor, er schafft unter anderem auch Vorhersehbarkeit in der Logistikkette, was wiederum Kriminellen Zeit für Beutezüge geben würde. Das Pilotprojekt soll zeigen, wie praktikabel es für die Unternehmen im Hafen ist, mit einer kürzeren Frist von 24 Stunden zu arbeiten.
Nach Angaben des Zolls bestand der Hauptzweck des Pilotprojekts darin, "daraus zu lernen", insbesondere was die Auswirkungen der verkürzten Kündigungsfrist auf die Logistikprozesse im Hafen betrifft.
Van Buijtenen sagte, dass er im Blog vor der Pilotphase im April und Mai Signale über "Bedenken über die zu erwartenden Auswirkungen" erhalten habe, insbesondere von Parteien, die für den Transport vom Hafen verantwortlich sind. Während des Pilotprojekts seien jedoch keine Beschwerden von diesen Unternehmen eingegangen.
Hotel Container
Obwohl der Schwerpunkt auf den logistischen Prozessen lag, erkannte der Zoll auch, dass die Kriminellen 'den Piloten vorwegnehmen'. 'Indem sie Ausreißer bereits vor der Ankunft von Hochrisikoschiffen an den Hafenterminals in sogenannten Hotelcontainern positionieren. Das sind leere Container, in die Ausbrecher eingeschlossen werden, um ungesehen in das Hafengebiet zu gelangen.
Ein zweites Pilotprojekt wird noch in diesem Jahr starten, sagte der Regionaldirektor. Er betonte, dass dieser wiederum vor allem die Auswirkungen der verkürzten Kündigungsfrist auf die Logistikprozesse im Hafen untersuchen soll. Wie lange das Pilotprojekt dauern wird und wann es beginnt, ist noch nicht bekannt. Wir beraten uns mit den Unternehmen unter anderem über die Dauer des neuen Pilotprojekts.
Quelle: NT