Überlastung der Häfen in Europa: Maersk und MSC passen ihre Fahrpläne an
Maersk und MSC werden die Fahrpläne mehrerer Asien-Europa-Liniendienste, die sie gemeinsam als 2M-Allianz betreiben, anpassen. Grund dafür sind "außergewöhnliche Wartezeiten und Überlastungen" in Nordeuropa, so Maersk. MSC sagt, die Änderungen seien eine Reaktion auf die "anhaltenden Herausforderungen durch die Überlastung der Häfen in Nordeuropa".
Auf dem AE6-Dienst von Maersk, der bei MSC als Lion-Dienst bezeichnet wird, wird der Rotterdam-Anlauf beispielsweise gestrichen. Die normalerweise für diesen Dienst gebuchte Rotterdam-Fracht wird stattdessen auf den AE55 (Maersk)-/Griffin (MSC)-Dienst umgeladen. Auf dem AE7/Condor-Dienst wird ein Anlauf in Le Havre gestrichen. Die französischen Container werden dann wieder auf den AE6/Lion-Dienst umgeladen. Durch die geringfügige Reduzierung der Anzahl der Anläufe in Europa hoffen die Reedereien, Verspätungen und Unterbrechungen zu verringern. Auch auf der asiatischen Seite gibt es einige Änderungen. So werden die Anläufe in Colombo und Singapur durch Anläufe in Hongkong und Yantian auf dem AE55/Griffin-Dienst ersetzt. Die erste Fahrt, die von den Änderungen betroffen war, fand bereits am vergangenen Montag statt: die der 'MSC Vandya' aus Shanghai.
Einer der verkehrsreichsten Häfen
Laut dem Port Congestion Watch der Schifffahrtsdatenagentur Linerlytica ist Rotterdam derzeit einer der verkehrsreichsten Häfen der Welt, in dem 11 Schiffe mit 95.000 TEU am Ankerplatz warten (Stand vom letzten Wochenende). In Antwerpen betrifft dies fünf Schiffe mit insgesamt 20.000 TEU; in Hamburg/Bremerhaven liegen 37.000 TEU 'vor Anker', verteilt auf fünf wartende Schiffe. Der bei weitem am stärksten überlastete Hafen ist laut Port Congestion Watch derzeit Shanghai/Ningbo mit 100 Schiffen vor Anker, die 425.000 ungenutzte TEU ausmachen. In Singapur, dem internationalen Stau-Hotspot des Frühsommers, hat sich die Situation etwas verbessert, aber es liegen immer noch knapp 100.000 TEU vor Anker, vergleichbar mit Rotterdam.
Quelle: NT